Bericht vom Tübinger- Triathlon 2023
Im Triathlonzirkus habe ich in 38 Jahren schon viel erlebt. Mein erster Start war im Jahr 1986 in Welzheim. Trotz jahrelanger Erfahrung ist jeder Wettkampf eine neue Herausforderung und spannend.
Doch die letzten 3 Jahre ärgert mich meine Achillessehne, sodass mein Trainingsumfang deutlich kleiner wurde und auch die Erholungsphasen immer wichtiger werden. Beim Laufen bin ich schmerzfrei, doch trainiere ich beim Laufen nur im Wohlfühltempo. An schnelles Laufen ist nicht mehr zu denken – Trimm Trab!
In Steinheim, Welzheim und sogar bei den Europäischen Betriebssportmeisterschaften in Bordeaux startet ich in 2023 bereits in 3 Sprint-Veranstaltungen erfolgreich – doch für eine Podiumsplatzierung in der Altersklasse reichte es bislang noch nicht.
In Tübingen wartete auf mich jetzt mal wieder seit langem die Olympische Distanz – immerhin doppelt so lang – geht das noch?
Tübingen ist ein Wettkampf mitten in der Stadt – mein dritter Start dort. Der ganze Event findet zentral am Fuße der Altstadt an und auf der Eberhardtbrücke statt, auch die Startnummernausgabe. Die Wechselzone befindet sich auf der Neckarinsel im Schatten einer Platanenallee.
Das Schwimmen ist im Neckar. Erst neckarabwärts und nach der Wende gegen leichte Strömung zurück. Bei 19 Grad Wassertemperatur darf mit Neo geschwommen werden.
Auf einmal die große Überraschung für mich. Als ältester Teilnehmer werde ich bei der Startaufstellung persönlich genannt und gewürdigt und bekomme kräftigen Beifall – so weit ist es jetzt schon!
Start ist im Schatten der Brücke in Form eines Wellenstarts immer zu zweit. So gibt es kein Getümmel und man kann ungehindert „seinen eigenen Stiefel“ schwimmen. Durch das nahe Ufer gibt es keine Orientierungsprobleme. Mit einer Zeit von 34:22 für 1500 m bin ich zufrieden.
Beim Wechsel sind die Wege recht lang. Der Weg führt zum Startbalken über den Indianersteig. Die Radstrecke ist eine Wendepunktstrecke vorbei an Bebenhausen, dann immer leicht steigend zum Wendepunkt Kälberstelle, die 2 mal zu fahren ist – insgesamt 333 Höhenmeter. Man kann es richtig rollen lassen. Auf dem Rückweg kommt man auf eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 60 Kilometer. Man kann es auf den 44 Kilometern wirklich rollen lassen. Die gute Radzeit von 1:22.47 ergibt einen 32er Schnitt.
Die Laufstrecke vier Runden kreuz und quer, sehr kupiert durch die Altstadt von Tübingen, war dann meine große Herausforderung. Im Trimmtrab schaffte ich die 10 Kilometer in 1:04:54. Der Zielsprint führt bergab durch den Zielbogen auf der Eberhardbrücke. Es gibt eine schöne Finisher-Medaille. Und auch im Ziel heißt es – ältester Teinehmer!
Mit einer Gesamtzeit von 3:10:28 werde ich in der AK65 Zweiter von Zwei. Doch ich bin sehr zufrieden – meine Zeit war 2 Minuten schneller als im Jahr 2019. In der Gesamtwertung habe ich doch noch einige Konkurrenten hinter mir gelassen.
So lange es so viel Spass macht und noch „rollt“ möchte ich dabei sein – im nächsten Jahr in der AK70 – man glaubt es kaum!
Am Nachmittag startet in Tübingen als Highlight die 1. Bundesliga – unglaublich wie der Nachwuchs Gas geben kann – durchaus beeindruckend hautnah dabei zu sein!
23.07.2023 von Joachim Hambücher