Hallo Trias,
zum Ende der Sommerpause möchte ich über mein kleines Saison-Highlight, den Cologne226 Triathlon, berichten.
Vor einigen Jahren feierte ich bereits, als ich den Grundstein legte und es schaffte, eine 25m-Bahn am Stück zu kraulen. In meinem Kopf aber war ich damals schon viel weiter. So dauerte es 5 Jahre bis ich nach häufigen Erkältungen und verfallenen Startplätzen endlich bei meiner ersten Iron Distance in Köln am 03.09.2017 antreten konnte.
Der eigentliche Wettkampf begann für mich jedoch schon 4 Tage zuvor, da ich nachts kaum ein Auge mehr zu machte. Endlich war Samstag und ich durfte am Fühlinger See meine Startunterlagen in Empfang nehmen. Anschließend ging es zur Unterkunft, um letzte Vorbereitungen am Material zu treffen, alle Kleber an Rad und Helm anzubringen und dann noch zum Pizza Essen mit meiner Familie, die extra zum Anfeuern angereist war. Alle anderen, die nicht anreisen konnten, nutzen ziemlich begeistert die Livetracking Funktion am Wettkampftag. Um 21 Uhr ging es dann in die Heia, um nicht noch mehr Schlafdefizit auf die Strecke mitzubringen.
04:00 Uhr
Ich presse zwei große Schüsseln Müsli in mich hinein und trinke von da an bis zum Start permanent Wasser in kleinen Schlücken.
Die Schwimmstrecke liegt ca. 20 km nördlich der Kölner Innenstadt am Fühlinger See und verfügt über eine ca. 3 km lange Ruderbahn, sodass man hier 1,9 km entspannt an einer Leine hin und wieder zurückschwimmen kann.
Ich fange um 6:40 Uhr wie geplant an meinen Neo anzuziehen und erfahre plötzlich, dass es nur eine Startgruppe geben wird und mein Start daher um 5 min. vorgezogen wird. Für Hektik ist jetzt keine Zeit, dachte ich mir, und bin grade rechtzeitig fertig geworden. Ab ins Wasser und auf zum Start. Es geht los!
07:00 Uhr
Ein herrlicher Sonnenaufgang zeichnet sich im spiegelnden Wasser ab. Es ist sehr frisch, gerade einmal 9 °C zeigt das Thermometer an, sodass Dampfschwaden über das warme Wasser ziehen.Romantisch,… gespenstisch… Keine Zeit für so n Quatsch… ab jetzt heißt es Kraulen!
Und zwar für geschmeidige 1h 46min, denn da steige ich aus dem Wasser und ab aufs Rad.
09:00 Uhr
Ich bin auf der Strecke und fahre mich bei 9°C sprichwörtlich warm.
09:45 Uhr
Ich sehe zum ersten Mal das Kölner Wahrzeichen, den Dom.
Hier werde ich heute noch häufiger vorbeikommen, denn Rad- und Laufstrecke haben jeweils 4 Runden, die immer wieder durch die Kölner Innenstadt führen.
Meine Trinkstrategie geht nicht ganz auf. Will heißen, dass ich ganze 5 Mal zum Pinkeln an den Rand rollen und eine kurze Zwangspause einlegen muss.
15:00 Uhr
Ich steige vom Rad ab und rein in die Laufschuhe.
Meine Beine sagen mir auf den ersten 10 Kilometern, verdammt, fühlt sich das gut an!! Mein Kopf sagt mir auf den ersten 10 Kilometern: Hör nicht auf deine Beine! Leider habe ich mich doch etwas zu schnellem Laufen verleiten lassen und musste so in Runde zwei und drei (km 10 bis 30) deutlich Federn lassen. Ich wusste aber zu jedem Zeitpunkt, dass ich es schaffen werde und so machte der Wettkampf einen heiden Spaß!
18:45 Uhr
Ich bin auf meinen letzten 10 Kilometern und fühle mich großartig: Die Geltuben in den Rückentaschen meines Einteilers haben meinen Rücken aufgescheuert.
Aus dem daneben befindlichen Tütchen rieselt langsam Salz, das ich eigentlich für den „Krampf-Notfall“ mit an Bord hatte… Das war eine ziemlich dumme Idee. Immer in die zahlreichen Kameras lächeln, nur so macht es Spaß : )
19:51 Uhr
Zieleinlauf,
Cheerleaders,
Musik,
Herzklopfen,
nach 12h 51min habe ich es geschafft und finishe meinen ersten Iron Triathlon!
3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42,2 km Laufen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei euch Triathlon Kameraden des TV Markgröningen bedanken,
die mir seit 5 Jahren mit Tipps und Ratschlägen zur Seite standen und auch öfters akzeptieren mussten, wenn ich mal wieder eine längere Trainingspause hatte.
Ich werde jetzt erstmal die Beine hochlegen und neue Pläne schmieden.
Alles Liebe aus Köln, Tobi Keller.
P.S.:
20:30 Uhr
……. ich bin immer noch nicht müde, sondern feiere mit meiner Kathrin unsere frische Verlobung mit Blick auf den Kölner Dom.
tobias_keller