Nach 6 Kilometern ist die Luft draußen
Der Breisgau-Triathlon ist einer der wenigen Veranstaltungen auf der Mitteldistanz, die noch selbständig vom örtlichen Triathlonverein, dem TNB Malterdingen, organisiert wird. Die Orga liegt in den Händen unseres ehemaligen Vereinsmitglieds Martin Reichert. Der Triathlon findet dort zum 26. Mal statt. Der Hotspot, so heißt das heute, ist in der Ortsmitte des malerischen Malterdingen. Geschwommen wird im Baggersee von Riegel, am Rande des Kaiserstuhls. Die 3 Mal zu fahrende Radrunde führt in die Ausläufer des Schwarzwalds in Richtung Freiamt. Die Laufstrecke ist extrem anspruchsvoll durch die Weinberge.
Für mich ist es im Breisgau der 19. Start. So kenne ich auf der Strecke jeden Stein und jedes Schlagloch. Nachdem es in diesem Jahr sowohl in Heilbronn und in Ulm auf der Mitteldistanz in der Altersklasse nicht auf´s Treppchen gereicht hat, bin ich beim abschließenden Wettkampf in diesem Jahr hoch motiviert.
Zur Nudelparty und Wettkampfbesprechung am Freitagabend im Ortskern von Malterdingen regnet es kräftig. So sind nicht viele Athleten da und es gibt Nudeln mit 3 verschiedenen Soßen im Überfluss, alles im Startgeld inbegriffen. Die Wetteraussichten für den nächsten Tag sind besser und man darf mit NEO schwimmen. Gute Aussichten!
Start ist um 9.00 Uhr bei blauem Himmel. Die 2 Runden im Baggersee sind gefühlt immer länger als 2000 Meter.
Motiviert geht es auf´s Rad. Doch dieses Jahr habe ich ein Problem mit meinen Reifen. Bereits auf der Anfahrt zur Radrunde, geht mir bei Kilometer 6 in einer scharfen Kurve das Vorderrad weg. Ich kann einen Sturz gerade noch verhindern, doch im Reifen ist nicht mehr viel Luft. Was tun? Reifenwechsel? Die Luft entweicht schleichend, doch es reicht noch für eine Runde, doch natürlich sehr verhalten. Vor jeder Abfahrt halte ich an und prüfe den Luftdruck. Erst danach weiß ich, ob ich die Abfahrt riskieren kann. Nach einer Runde greife ich zur Pumpe. Wie lange hält die Luft nun? Ich komme die 2 weiteren Runden noch durch, doch immer in Unsicherheit und vor jeder Abfahrt mit prüfendem Halt und Blick.
Auch der Himmel hat sich verdunkelt und wir werden kurz voll abgeduscht. So komme ich die 81 Kilometer in einer Zeit von 3 Stunden durch, immerhin noch ein 27er Schnitt.
Die verlorene ¼ Stunde lässt sich auf der anspruchsvollen Laufstrecke nicht mehr reinholen. Doch laufe ich so schnell, wie lange nicht mehr, muss mich aber im direkten Zweikampf knapp meinem Altersklassen-Konkurrenten aus Frankreich geschlagen geben. So reicht es mit einem Rückstand von 2 Minuten auf die Silbermedaille wieder nur zum vierten Platz in der Altersklasse.
So freue ich mich schon auf eine Revanche im nächsten Jahr beim 20. Start im Breisgau.
Alexander Fink, der für Nonplusultra Esslingen startet, erreicht mit einer Zeit von 5:05:47 eine gute Platzierung im Gesamtstarterfeld
21.08.2016 joachim_hambuecher