Mein persönlicher Rückblick
Ein einfacher Plan – mit unerwarteter Wendung
Mein ursprünglicher Plan war bestechend einfach: Zum Abschluss meiner Trainingsphase wollte ich vor der anstehenden Halbdistanz einen kurzen, flachen Volkstriathlon absolvieren. Stutensee schien dafür ideal – flache Strecken beim Schwimmen, Radfahren und Laufen. Doch leider hatte ich die Anmeldung verpasst.
Der triathlon.de CUP Landshut 2025 als Alternative
Wie gerufen kam da die Werbemail zum 2. triathlon.de CUP in Landshut 2025. Das Event versprach ein Rennen vor einer einzigartigen Naturkulisse entlang der Isar. Zur Auswahl standen verschiedene Distanzen: Mitteldistanz, Olympische, Volksdistanz und Schnuppertriathlon.
Fluss = flach? So dachte ich zumindest.

Praktisch: Die Unterkunft im nahegelegenen Tagungszentrum „ta.la“ (Sparkassenakademie Bayern) konnte direkt mitgebucht werden – nur fünf Autominuten vom Start/Ziel entfernt. Alles an einem Ort: Übernachtung, Frühstück, Startnummernausgabe, Pasta-Party – perfekt organisiert.
Der Wettkampftag
Einchecken: Am Sonntagmorgen verlief alles reibungslos. Die Wechselzone war auf einer hügeligen Wiese angelegt und in Sektoren für rund 1000 Starter unterteilt.
Schwimmen: Der Start erfolgte im Badesee bei der Gretlmühle. Für die Halbdistanz bedeutete das zwei große und eine kleine Runde – für die Volksdistanz waren es rund 450 Meter, markiert durch vier Bojen. Die Wassertemperatur lag deutlich über 25°C – Neoprenanzüge waren daher nicht erlaubt. Nach dem Schwimmausstieg ging es direkt den Hügel hoch und wieder hinunter zum Rad.
Radfahren: Tja, wer den Streckenplan erst am Vortag anschaut, erlebt Überraschungen. Der sogenannte „Isar-Hochufer“-Abschnitt entpuppte sich als knackige Steigung mit satten 16 %. Einmal ist machbar, aber die Mitteldistanz-Athleten mussten da gleich viermal rauf. Immerhin: Danach folgte eine rasante Abfahrt und ein flacher Abschnitt zurück in die Wechselzone.
Laufen: Die Laufstrecke führte entlang des schattigen Isarufers auf einem größtenteils gekiesten Wanderweg. Nur der Anstieg zum Ziel verlangte am Ende nochmal alles ab.
Impressionen





Fazit:
Drei Teilnehmer in meiner Altersklasse – das Podium war vor dem Start bereits sicher. Dass ich dann mit über 10 Minuten Vorsprung gewann, hat mich dennoch überrascht. Ein top organisierter Wettkampf bei sommerlich heißen Bedingungen – dem bisher wärmsten Tag im Jahr 2025!
🎥 Sehenswert: Triathlon Cup Landshut – Beitrag auf NiederbayernTV
Challenge Kaiserwinkl-Walchsee – Ein zweiter Anlauf
Die Bühne: Tirols Naturparadies
Die Fakten sind bekannt: Hauptbewerbe sind die Mitteldistanz und ein Aquabike-Rennen. Die Veranstalter versprechen nicht zu viel: „Eine traumhafte Kulisse, ein anspruchsvoller Kurs, begeisterte Zuschauer, Weltklasse-Athleten – die Challenge Kaiserwinkl-Walchsee zählt zu den schönsten Triathlon-Destinationen weltweit.“
Für mich persönlich war es eine Revanche: Letztes Jahr musste ich abbrechen – ärgerlich, aber kein Drama. Dieses Jahr wollte ich finishen.
Raceday – Höhen, Tiefen und große Emotionen
Ausgangslage: Fünf Athleten in der AK70 gemeldet. Mein Ziel: nicht Letzter werden. Die Qualifikation für Samorin stand also schon vor dem Rennen fest.
Mit vom TVM triathlon dabei: Marc und Marcus als Aquabiker, Meli und Anette als Supportteam. Nach einem schnellen Check-in trafen wir uns alle am Parkplatz vorm Schwimmstart. Die Stimmung: optimistisch. Temperaturen um die Mittagszeit bis 33°C, kein Wind, keine Wolken.
Vor dem Start: Kurzes Gruppenfoto, dann die Frage: Neo oder nicht? Nach einer Woche mit Temperaturen um die 30°C war bis 07:30 Uhr unklar, ob Neopren erlaubt ist. Die Kampfrichter maßen 24,4°C – also durfte mit Neo geschwommen werden. Das muss Jemand mit Kenntnis der Kaltwasserbereiche im See gewesen sein. Marcus und ich entschieden uns dafür, unser Schwimmtrainer ging ohne.
Schwimmen: Angenehm, ruhig, ohne Hektik. Ich hatte mir aus einem Profibericht das mentale Mantra „RELAX“ gemerkt – es half tatsächlich. Die Zeiten:
- Marcus: 39:55 min
- Marc: 42:32 min
- Werner: 42:51 min
Radfahren: Marcus erlitt etwa 25 km vor dem Ziel einen Defekt – kämpfte sich aber dennoch ins Ziel. Respekt! Ich selbst fühlte mich gut, trank mehr als zwei Bidons, nahm Gels und Riegel – alles im Griff.
Laufen – oder besser: Überleben auf 21,1 km:
Vier Runden à 5 km rund um den See – wenig Schatten, zwei kleine Anstiege, ein langes Gefälle. Wasserduschen und Verpflegung gab’s an zwei Stationen, aber keine Eiswürfel, keine Schwämme. Dafür immer mal wieder Zuschauer mit dem Wasserschlauch.
Die erste Runde lief gut, etwa 40 Minuten – Zielzeit also rund 2:40 Stunden? Doch beim zweiten Abstieg kam der Einbruch: beide Oberschenkel blockierten – plötzlich, ohne Vorwarnung. Stillstand.
Doch Aufgeben war keine Option. Ich musste improvisieren: Gehen, bis es besser wird. Cola, Salztabletten, Wasser, Gels – alles versucht. Am Ende eine Mischung aus Gehen, Laufen, Kämpfen. Umso größer die Überraschung im Ziel: Platz 2 in der AK70! Zeit: 7:30 Stunden – zwei Stunden hinter dem Sieger, aber stolz wie nie.
Krönender Abschluss – oder fast nicht:
Bei der Siegerehrung wurde nur der Sieger meiner Altersklasse aufgerufen. Ich? Fehlanzeige. Also ging ich auf die Bühne: „Ähm, ich bin auch AK70 – und im Ziel.“ Der Sprecher: „Du stehst nicht auf der Liste.“ Also zum Organisator. Mit dem Handy zeigte ich meine Zielzeit, der Zeitnehmer gab grünes Licht – Pokal gab’s keinen, man musste suchen. Er wurde gefunden.
Und so wurde die Siegerehrung AK70 ein zweites Mal durchgeführt. Geschafft!
Impressionen





