Am Donnerstag, den 10.07, ging es für meinen Vater und mich in den Norden, genauer gesagt nach Hamburg, denn dort fand am Wochenende der weltgrößte Triathlon statt. 10500 Teilnehmer, verteilt auf Sprintdistanz sowie olympische Distanz und die jeweiligen Staffeln, konnte das Organisationskomitee zählen.
Am Anreisetag noch schnell die Startunterlagen auf dem Gänsemarkt abgeholt und schon mal ein paar Schlüsselstellen (Schwimmausstieg, Ballindamm) angeschaut und dann weiter in Richtung Hotel. Am Freitag ging es hauptsächlich darum, die Sachen für den folgenden Tag zusammenzustellen. Anschließend besuchten wir noch die Pasta-Party, auf der das Neo-Verbot für beide Tage bekannt gegeben wurde. Es folgte ein kurzer Stadtbummel inklusive Besichtigung der o.g. Stellen.
Am Renntag liefen wir nach einem kurzen Frühstück in Richtung Check-In am Ballindamm. Da wir in der zweiten Startgruppe waren, hatten wir nur einen relativ kurzen Weg, jeweils auf Radschuhen zurückzulegen. Nachdem der nicht gerade große Wechselplatz eingerichtet war, ging es in Richtung Schwimmstart. Nach dem Start des ersten Blocks befanden wir uns in der nicht gerade sauberen Binnenalster. Dieser Moment war im wahrsten Wortsinn atemberaubend. Ich hätte (obwohl ich ohne Neo kraftärmer schwimme) doch sehr gern eine wärmende Schicht gehabt – aber es war ja Neo-Verbot. Das folgende Schwimmen kann man in einem Wort zusammenfassen: „katastrophal“. Bis zur ersten Boje bin ich mehr im Bruststil als im Kraulstil geschwommen. Wenn ich dann doch mal gekrault bin, wollte mein Kopf nicht unter Wasser und wenn doch, dann kam Wasser in die Nase. Irgendwie hab ich es dann doch geschafft, ab der zweiten Boje bis zum Schwimmausstieg zu kraulen und nach 11:30 Minuten der Alster zu entsteigen. Mein Vater hat rund zwei Minuten länger gebraucht.
Nach dem Schwimmausstieg folgte die lange Wechselzone am Ballindamm, die ich in knapp 5 Minuten „bezwang“ während Frank etwas mehr als 6 Minuten für den ersten Wechsel brauchte. Somit hatte ich vor dem Radfahren knappe 3 Minuten Vorsprung auf meinen Vater. Die 22 Kilometer lange Radstrecke war wesentlich entspannter als das vorherige Schwimmen und so stieg ich nach 41:10 Minuten (Frank: 42:26) vom Rad und wechselte in 04:06 Minuten (Frank: 04:28) zum abschließenden Laufen entlang der Alster. Vermutlich vorwärtsgetrieben durch den Mix aus Iso-Getränk und Gel in meiner Radflasche, bewältigte ich den abschließenden 5-km-Lauf in sehr guten 24:23 Minuten (Frank: 26:25) und lief nach einer Bruttozeit von 1:26:06 (mit mehr als 6 Minuten Vorsprung auf meinen Vater) mit einer Hommage an den amtierenden Ironman-Europameister („Kienle-Sprung“) ins Ziel über den blauen Teppich des Rathausmarktes.
Zum Abschluss des Tages und der gesamten Hamburg-Reise schauten wir noch die Profi-Einzel-Rennen mit Siegen von Gwen Jorgensen und Alistair Brownlee sowie anschließend noch das Spiel um Platz 3 zwischen Brasilien und den Niederlanden auf dem Heiligengeistfeld in Sankt Pauli an.
Unterm Strich kann man sagen, dass der ITU World Triathlon Hamburg für alle eine Reise wert ist und vielleicht starten ich bzw. wir nächstes Jahr erneut.
12.07.2014 daniel_siegle