Nach nur 3 Jahren und gar nicht so vielen Wettkämpfen im Triathlon bin ich noch immer vor jedem Wettkampf total aufgeregt. Ganz besonders, wenn ich am Montag vor dem Wettkampf in meinen Mails lese:

Olympische Distanz: Start 08:00 Uhr!

Die Außentemperaturen ließen auf Neopren-Temperaturen schließen – und so war es dann auch. Um 08:10 Uhr starten wir fast pünktlich im erfrischend kühlen Neckar. Nils neben mir ohne Neopren, ich zum ersten mal mit Neopren. Ergebnis: Wir kommen gemeinsam aus dem Wasser.. die Frage ist, ob Neopren mir wirklich etwas bringt. Mein Kampf mit dem Anzug in der Wechselzone ist kein schöner – ich verliere wertvolle Zeit. Und die Länge der Wechselzone ist ohnehin einzigartig. Bisher habe ich mich immer dagegen entschieden, wenn es darum ging, mit Radschuhen am Fahrrad zu starten. Diesmal war die Entscheidung nicht schwer: die ewige Strecke bis zum Aufstieg wollte ich keinesfalls mit Radschuhen auf der Straße laufen.

Obwohl Nils gefühlte Ewigkeiten vor mir aus der Wechselzone läuft und ich das Gefühl habe, meine Beine kommen gar nicht auf Betriebstemperatur, hole ich ihn schon auf der 1. Runde ein. Er bleibt jedoch auf dem Rest der Strecke mit konstantem Abstand hinter mir und schafft es sogar, sich bis zum Wechsel wieder an meine Seite zu arbeiten. Also wieder gemeinsam in die Wechselzone.

Dort schaffe ich es, mir meine Einlagen im Laufschuh so zu verschieben, dass ich die Schuhe zweimal anziehen muss – trotzdem bin ich kurz nach dem Start auf die Laufstrecke außer Sichtweite von Nils. Der Laufkurs führt bergauf in die Altstadt von Tübingen, und dort in ständigem bergab und bergauf 5 Runden auf Kopfsteinpflaster durch die Altstadt. Es ist gottseidank nicht übermäßig heiß und ich fühle mich sehr gut auf der Laufstrecke. In der letzten Runde überhole ich sogar noch ein paar Damen, was mich sogar noch zu einem Zielsprint motiviert.

Am Ende reicht es sogar für einen 3. Platz in meiner Altersklasse!

Nils kommt ebenfalls gut ins Ziel. Diesmal wieder ohne Defekt und sehr zufrieden mit der Schwimmzeit.

Jörg hatte an dem Tag, eine Woche nach dem Ironman, tatsächlich schon wieder genug Kraft, um auf der Sprint-Distanz zu starten. Obwohl er bei der Siegerehrung übergangen wurde, beweist das Online-Ranking: Ihm wäre die wahnsinnig tolle Tasse für den 2. Platz bei den Betriebssportmeisterschaften zugestanden!

Ein nachträglicher Einspruch hat wohl gezeigt: Da haben wohl ein paar auf der Laufstrecke abgekürzt…

Generell kann man aber über den Wettkampf sagen: Tolle Schwimmstrecke, richtig gute Radstrecke und eine herausfordernde Laufstrecke – aber mit guter Stimmung in der Innenstadt! Allerdings fehlen die Matten zur Rundenzählung auf der Laufstrecke (und auf der Radstrecke). Ach und das positive an der ewig langen Wechselzone…? Man kann sich auf jeden Fall schon mal ganz gut barfuß einlaufen…

karin_hasenhuetl