Syltlauf

Auch in diesem Jahr wieder wurde vom Organisator des Syltlaufes um kurz vor 10:00 Uhr die obligatorische Frage gestellt “Seit Ihr reif für die Insel“? Nach zweimaligem Üben erreichten die Läufer die richtige Lautstärke und wurden so pünktlich um 10:00 Uhr auf die 33,33 km lange Strecke von Hörnum nach List geschickt.

Bevor es allerdings losgehen konnte, gab es noch einiges zu beachten. Da es nur eine Straße gibt, die nach Hörnum führt und die Teilnehmer diese auf den ersten ca. 2 km in Beschlag nehmen, war selbige schon einige Zeit vor dem Startschuss für den Verkehr gesperrt.

So müssen alle mit den Läuferbussen zum Start gebracht werden. Diese sammeln die Läufer überall auf Sylt ein. Wenn man sich umgezogen hat, packt man seine Sporttasche in einen der 2 bereitstehenden Gepäckbusse, welche alles zum Ziel nach List bringen.

Am besten holt man sich seine Startnummer bereits am Samstag bei der Nudelparty. Hier gibt es auch noch einige Infos zum Wetter, zur Strecke und alles was sonst noch so wichtig werden könnte. Ansonsten gibt es die Startnummern auch noch hier.

In diesem Jahr erfolgte der Start bei frischen 2 Grad und Nebel. Entscheidend war aber der nur schwach blasende Wind aus Südost, was leichten Schiebewind bedeutete. Es gab hier in den vergangenen Jahren auch schon deutlich schlechtere Wetterverhältnisse. Daher bietet es sich immer ganz besonders an, sich eine Gruppe zu suchen, in der es zumindest in der ersten Streckenhälfte Windschatten gibt. Neben den rund 800 Einzelstartern waren in diesem Jahr auch wieder mehr als 50 Staffeln am Start. Jede besteht aus 6-8 Läufern, die sich die Strecke teilen. Da es keine festen Wechselpunkte gibt, kommt man regelmäßig an Staffelgruppen vorbei, die nicht nur die eigenen Läufer, sondern auch alle anderen anfeuern. So vergehen die ersten 9 km bis zum nächsten Dorf recht schnell und man kann nebenher zu diesem Zeitpunkt noch die Dünenlandschaft entlang der Strecke genießen.

In Rantum befindet sich auch der erste Verpflegungspunkt mit Wasser und Gatorade. Weiter geht es nach Westerland. Dort läuft man ca. 1,5 km auf der Promenade mit Meerblick und viel Zuschauerunterstützung. Immer ein Highlight der Strecke. Auf der Promenade befindet sich auch die zweite Verpflegungsstation.

Nun hat man rund die Hälfte der Strecke geschafft und damit beginnt dann auch der etwas unangenehmere Teil. Nach der zweiten Verpflegung hat sich das Feld ziemlich auseinandergezogen und man wird mehr und mehr zum Einzelläufer und auch die Strecke hat dann ein paar kleinere Anstiege zu bieten. Nicht umsonst wird im Vorfeld immer wieder geraten, die erste Hälfte nicht zu schnell anzugehen. Bei km 23 wartet der dritte Getränkestand bevor es dann in die Dünen geht.

Impressionen vom Syltlauf

Nach einem Anstieg folg eine km-lange Gerade auf der einem bei passender Windstärke- und Richtung schon mal die Lust vergehen kann :-). In diesem Jahr war allerdings alles halb so wild. Bei km 28 lockt der Sprecher mit Gummibärchen und Schokolade. Die müssen aber wohl wie jedes Jahr schon weg sein, denn ich sehe nur noch Bananenstücke :-). Allerdings ist nun auch das Ziel fast schon in Sichtweite.

Noch gute 5 km, die letzten nochmals leicht bergauf trennen einen von der Zielgeraden. Hier biegt man die letzten 500 m Richtung Meer ab und des Öfteren kam der Wind in den letzten Jahren dort genau von vorn und man kommt sich vor als läuft man gegen eine Wand.

Im Ziel wird man per Handschlag begrüßt und alle Läuferinnen erhalten eine Rose. Anschließend kann man mit warmer Brühe, Bananen und verschiedenen Getränken wieder zu Kräften kommen. Dort gibt es auch eine Medaille, die von einem Sylter Künstler gestaltet wird und jedes Jahr ein anderes Motiv der Insel zeigt. Zielschluss ist übrigens genau nach 4 Stunden. Wer später das Ziel erreicht, kommt nicht mehr in die Wertung. Wer sich soweit erholt hat, kann sich umziehen und mit seiner Tasche einen der Läuferbusse besteigen die einen nach Westerland in die Sylter Welle (Hallenbad) bringen. Dort kann man sich duschen und – wer noch nicht genug hat – ein paar Bahnen im neuen 25m-Becken mit Meerblick ziehen :-). Danach geht es zur Siegerehrung. Die Sieger erhalten so eine Art Milchkanne und ansonsten gib es Pokale in Inselform.

Michael im Ziel

Sollte jemand den Streckenrekord unterbieten (ca. 1:52 bzw. 2:11) oder 3-mal in Folge gewinnen, erhält derjenige eine kleine Insel aus Gold. Meine Zeit betrug übrigens 2:59:59,90, was zwar weder für das eine noch für das andere reichte, aber mein Ziel unter 3 Stunden zu bleiben war erreicht, wenn es auch auf den letzten Metern noch etwas stressig wurde, als ich ums letzte Eck kam und die Uhr schon auf 2:59:50 stand 🙂

Wer jetzt vielleicht Lust bekommen hat im nächsten Jahr den Streckenrekord zu unterbieten, oder auch nur so mitzulaufen, sollte sich ab Juni mal die Homepage des TSV Tinnum anschauen http://www.tinnum66.de/html/syltlauf.html. Das Anmeldeformular und die Ausschreibung fordert man per Post mit Rückumschlag an (jawohl keine Online-Anmeldung :-)). Einige Wochen nach absenden der Ausschreibung wird die Startgebühr in Höhe von 50 Euro abgebucht und man erhält eine Postkarte mit seiner Startnummer. Diese sollte man gut aufheben und bei der Startnummernausgabe vorlegen. In den Startgebühren sind dann noch die kostenlose Busbenutzung auf der Insel ab Startnummernausgabe bis Montag und ein Läufergottesdienst am Samstag enthalten. In der Regel ist der Lauf ab ca. August ausgebucht. Wer lieber beim Triathlon bleibt, für den ist das hier vielleicht was http://www.redbull.com/de/de/adventure/events/1331718597227/red-bull-tri-islands.

13.03.2016 Michael Sigloch